Titel
Film "Wir glaubten die Sonne geht nicht wieder auf"
Beschreibung
Im August 1965 begann vor dem Oldenburger Landgericht ein Mordprozess, der als das bis dahin aufwändigste Verfahren der Oldenburger Justizgeschichte gilt. Zwei Männer standen damals vor Gericht, die angeklagt waren, während des Zweiten Weltkriegs in der ukrainischen Stadt Kowel an der Ermordung tausender jüdischer Menschen beteiligt gewesen zu sein: Erich Kassner, als Gebietskommissar Chef der Zivilverwaltung, und der Polizeimeister Fritz Manthei. Der Prozess dauerte dreizehn Monate, Hunderte von Zeugen und Sachverständigen wurden gehört. Die lokale, nationale und internationale Presse berichtete ebenso wie das Fernsehen, Oldenburger Schulklassen besuchten den Prozess. Doch nachdem im September 1966 das Urteil gesprochen war, geriet er fast vollständig in Vergessenheit. Jahrzehntelang wurden der Prozess und seine Hintergründe verdrängt, obwohl die kompletten Prozessakten öffentlich zugänglich waren. Nach fast vierjähriger Recherche brachte Werkstattfilm dieses vergessene Kapitel der nationalsozialistischen Massenverbrechen mit seiner Filmproduktion „Wir glaubten, die Sonne geht nicht wieder auf“ wieder ins Bewusstsein. Anhand von Zeitzeugeninterviews, Aufnahmen von Originalschauplätzen in der Ukraine sowie in Israel und nie zuvor öffentlich gezeigten historischen Materialien dokumentiert der Film eindrucksvoll das Geschehen in und um Kowel und des nachfolgenden Prozesses in Oldenburg. Zur Sprache kommen auch die Bemühungen um Gnade für die Täter durch rechtsnationale Kräfte und Politiker verschiedener Couleur. *** Gekürzte Fassung für Bildungseinrichtungen ca. 36 Min. (Master)
Nutzungsrecht
Oldenburger Medienarchiv / Werkstattfilm e.V.
Aufnahmedatum
2015
Fotograf
-
Format des Originals
digital
Dateigröße
1.72 GB
Kategorien
Schlagwörter
Nationalsozialismus, NS-Zeit, Zeitzeug:innen, Zeitzeugen, Zeitzeuginnen, Zeitzeug_innen